Der Herr Bauphysiker
Heute war ich mit unserem Architekten beim Bauphysiker, der uns den Energieverbrauch unseres Hauses berechnen soll. Da wir aber nicht einfach ein Haus bauen wollen, dass "nur" gut genug gedämmt ist um den Vorschriften zu genügen, sondern da wir auf den "Minergie-P"-Standard kommen wollen, muss die Dämmung nicht nur gut, sondern sehr gut sein. Minergie-P bedeutet, dass ein Haus so gute Dämmwerte aufweist, dass man eigentlich keine Heizung mehr braucht, aber ein Belüftungssystem.
Wie dem auch sei. Der Herr Bauphysiker setzte bei meinem Anblick (ohne die Begleitung meines Ehemannes) ein gönnerhaftes Lächeln auf. Was wohl so viel heissen sollte wie "Ach, nur eine Frau! Die hat ja sowie so keine Ahnung." Wer sich schon als Frau in der Männerdominierten Baubranche bewegt hat weiss, dass das eher die Norm als abnorm ist. Aber dennoch: genervt hat trotzdem. Aber ich bin ja ein netter Mensch und dachte mir:"Warten wir mal ab."
So setzte ich mich also mit dem Herrn Architekten und dem Herrn Bauphysiker brav an den Tisch und überliess dem Architekten die Einführung des Projekts. Man(n) kannte sich ja.
Als ich dann, in einem luftholenden Moment des Architekten, bemerkte, dass wir das Untergeschoss und so viel wie möglich des Obergeschosses mit ISORAST-Steinen zu bauen gedächten, erntete ich zwei herabgezogene Mundwinkel des Bauphysikers.
Auf meine Frage, ob er das Produkt kenne, meinte der gute Mensch:"Nein, das kenne ich nicht. Aber das wird wohl so ein Kunststoffstein sein. Ich bin aber nicht so Fan davon."......????? Wie bitte? Kenn ich nicht, mag ich nicht? Und das soll die Antwort eines Fachmannes sein?
Trotz seiner Behauptung, er kenne das Produkt nicht, kam er im Laufe des Gesprächs dann doch mit lauter "Ueberzeugungen" daher (die üblichen: Nicht atmungsaktiv = falsch, Keine guten Dämmwerte = falsch, Kunstoff kann nicht gesund sein = falsch...etc...). Oder sollte ich es besser beim Namen nennen und es als Vorurteile bezeichnen?
Eigentlich hätte ich spätestens an diesem Punkt das Gespräch abbrechen können, aber da ich ein netter Mensch bin, stand ich das Meeting bis zum Schluss durch.
Neben der Tatsache, dass er gegenüber neuen Materialien keine sehr professionelle Haltung einnahm (professionell wäre meiner Meinung nach sich Infos zu beschaffen und sich eine MEINUNG zu bilden), liess er mich immer spüren, dass ich kein vollwertiger Ansprechpartner für ihn sei, in dem er hauptsächlich mit dem Architekten sprach, ausserdem reagierte er gereizt, wenn ich auf seine Fachausdrücke mit ebensolchen parierte. Alles in allem also ein ziemlich unangenehme Veranstaltung mit viel "Gegrössele" ( sich aufspielen) und Machismo.
Ich denke, dass wir auf die Offerte dieses Menschen verzichten werden. Es gibt ja noch andere in diesem Metier.
Wie dem auch sei. Der Herr Bauphysiker setzte bei meinem Anblick (ohne die Begleitung meines Ehemannes) ein gönnerhaftes Lächeln auf. Was wohl so viel heissen sollte wie "Ach, nur eine Frau! Die hat ja sowie so keine Ahnung." Wer sich schon als Frau in der Männerdominierten Baubranche bewegt hat weiss, dass das eher die Norm als abnorm ist. Aber dennoch: genervt hat trotzdem. Aber ich bin ja ein netter Mensch und dachte mir:"Warten wir mal ab."
So setzte ich mich also mit dem Herrn Architekten und dem Herrn Bauphysiker brav an den Tisch und überliess dem Architekten die Einführung des Projekts. Man(n) kannte sich ja.
Als ich dann, in einem luftholenden Moment des Architekten, bemerkte, dass wir das Untergeschoss und so viel wie möglich des Obergeschosses mit ISORAST-Steinen zu bauen gedächten, erntete ich zwei herabgezogene Mundwinkel des Bauphysikers.
Auf meine Frage, ob er das Produkt kenne, meinte der gute Mensch:"Nein, das kenne ich nicht. Aber das wird wohl so ein Kunststoffstein sein. Ich bin aber nicht so Fan davon."......????? Wie bitte? Kenn ich nicht, mag ich nicht? Und das soll die Antwort eines Fachmannes sein?
Trotz seiner Behauptung, er kenne das Produkt nicht, kam er im Laufe des Gesprächs dann doch mit lauter "Ueberzeugungen" daher (die üblichen: Nicht atmungsaktiv = falsch, Keine guten Dämmwerte = falsch, Kunstoff kann nicht gesund sein = falsch...etc...). Oder sollte ich es besser beim Namen nennen und es als Vorurteile bezeichnen?
Eigentlich hätte ich spätestens an diesem Punkt das Gespräch abbrechen können, aber da ich ein netter Mensch bin, stand ich das Meeting bis zum Schluss durch.
Neben der Tatsache, dass er gegenüber neuen Materialien keine sehr professionelle Haltung einnahm (professionell wäre meiner Meinung nach sich Infos zu beschaffen und sich eine MEINUNG zu bilden), liess er mich immer spüren, dass ich kein vollwertiger Ansprechpartner für ihn sei, in dem er hauptsächlich mit dem Architekten sprach, ausserdem reagierte er gereizt, wenn ich auf seine Fachausdrücke mit ebensolchen parierte. Alles in allem also ein ziemlich unangenehme Veranstaltung mit viel "Gegrössele" ( sich aufspielen) und Machismo.
Ich denke, dass wir auf die Offerte dieses Menschen verzichten werden. Es gibt ja noch andere in diesem Metier.
Wüstenfuchs - 16. Jul, 22:02